Sarah Depold
1. Juni 2018
(Aktualisiert: 26. Februar 2024)

Kein Schulplatz im Einzugsbereich nach Umzug in Berlin

Eigentlich sollte ich eine fröhliche Frau und Mama sein: wir sind gerade auf gutem Weg, Eigenheimbesitzer zu werden. Ein Grund zum Feiern eigentlich, doch nun folgt das Aber. Es gibt weder Schul- noch Kita-Plätze für unsere Kinder in dem neuen Bezirk in Berlin. Es ist ein Albtraum.

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Weder Kita-Platz noch Schulplatz in Berlin

Wir ziehen 20 km weit weg von unserer aktuellen Wohnung. Das entspricht in Berlin einer Fahrzeit von 35 min plus Stau, also eher 40 - 50 min. Mit den Öffentlichen ist man ähnlich schnell, bzw. langsam unterwegs. Normalerweise fährt man auch nicht so oft zwischen den Wohnungen hin- und her, wären nicht unsere bestehenden Kita- und Schulplätze im alten Bezirk. Die werden uns wohl erhalten bleiben. Müssen.

Ganz naiv ging ich selbstverständlich davon aus, dass mein Zweitklässler einfach in der neuen Schule im neuen Schuljahr in die dritte Klasse kommt. Das ist doch schließlich unser Einzugsgebiet! Ein Anruf bei derselben lässt mich schaudernd zurück: es gibt keinen freien Schulplatz, ich soll mich mit beim Schulamt erkundigen.

Der Weg führt bis zum Schulamt: kein Schulplatz vorhanden!

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Kein Kita- und Schulplatz nach Umzug in Berlin

Schulamt in Berlin: kein Platz für unseren Sohn

Doch auch dort gibt es keine positive Nachricht für uns: alle Schulen sind überlastet. Da wir voraussichtlich erst in den Sommerferien umziehen, kann die Schulummeldung erst in der letzten Ferienwoche erfolgen.

Das bedeutet, dass mein Sohn und auch wir nicht wissen, auf welche Schule er gehen wird. Erst ein paar Tage vor Beginn des neuen Schuljahr bekommen wir eine Schule zugewiesen. Das muss nicht zwingend die Schule im Einzugsgebiet sein - die hat ja auch keine Plätze mehr frei!

Vielmehr kann es passieren, dass unser Kind allein weite Strecken fahren muss, möglicherweise bis in den Norden des Bezirks. Das wären dann 15 min mit dem Auto oder 25 min mit dem Rad, die er mit seinen acht Jahren in einer neuen Umgebung natürlich nicht allein fahren kann.

Zudem kommt für uns nicht jede Schule in Frage, nicht jedes Konzept sagt uns zu. Die Alternative: unser Sohn bleibt auf der aktuellen Schule und muss von uns gefahren werden. Tschüss, Selbstständigkeit. Das klappte doch schon so wunderbar! 🙁

Kita-Platz-Mangel in Berlin

Dazu trifft uns auch das riesige Problem rund um die fehlenden Kita-Plätze. Natürlich gibt es keine Kita in der neuen Wohngegend die einen, geschweige denn zwei, Kita-Plätze für unsere kleinen Kinder frei hat. Frühestens nach den Sommerferien im nächste Jahr, hieß es. Und selbst das war nur eine wage Aussage und kein Versprechen.

Worauf es hinauslaufen wird: wir werden sehr viel Zeit mit Pendeln verbringen. Wir, aber auch die Kinder, die sich nicht ausgesucht haben, aus ihrer gewohnten Umgebung umzuziehen.

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Wir ziehen um und haben keinen Schulplatz und Kitaplatz in der neuen Umgebung

Keine Plätze für Zugezogene in Berlin

Ich schrieb nach dem Telefonat eine wirklich lange E-Mail an das Schulamt, in der ich begründete, warum unser Sohn unbedingt auf die Schule im Einzugsgebiet gehen muss: Freundschaften, soziales Umfeld, kurze Wege usw. Das brachte alles nichts, die Schulen sind dicht, es gibt einfach keine Schulplätze.

Weiterhin stünden schon vier weitere zugezogene Kinder auf der Liste allein für unsere Schule im Einzugsgebiet. Es ist wirklich ein Trauerspiel. Wir müssen drei Kinder zu zwei verschiedenen Einrichtungen am anderen Ende der Stadt bringen und sie wieder abholen.

Wie soll das zeitlich gehen, wenn die Schule bald früher starten wird, wenn ich morgens allein mit drei Kindern sein werden, damit mein Mann vorarbeiten und unsere Kinder abholen kann? 2,5 Stunden werde ich für eine Strecke brauchen. Zeit, die mir zum Arbeiten fehlen wird.

Und ich kann nichts dagegen machen.

Ich werden ein paar Tage vor Schuljahresbeginn im Schulamt stehen und erfahren, welche Schule ihn aufnehmen wird. Dann werden wir voraussichtlich den Umschulungsantrag zerreißen und ihn weiter auf seine aktuelle Schule schicken. Mit viel Fahrzeit und viel Bekanntem. Doch das ist nur ein kleiner Trost. Ich wünsche mir so sehr, dass zumindest unser Großer an die neue Umgebung anknüpfen kann, indem er die Schule im Einzugsgebiet besucht und dort neue Freunde kennenlernt.

Wenn er auf der alten Schule bleibt, kann er sich nachmittags nicht mit Freunden verabreden. Das ist organisatorisch nicht möglich.

Das Problem der geringen Kapazitäten für Kita- und Schulplätze bleibt bestehen. Nicht einmal alle Erstklässler können laut Schulamt in den Einzugsschulen untergebracht werden.

Das macht mich unglaublich wütend. Doch machen kann man nichts. Selbst die Beratung beim auf Schulrecht spezialisierten Anwalt fiel karg aus: keine Aussicht auf Gewinnchance, das Mandat würde nicht übernommen werden.

Unsere Kinder pendeln dann mal zur Schule und Kita. Prost Mahlzeit.

Unsere Kita-Platz & Schulplatz-Suche

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27 comments on “Kein Schulplatz im Einzugsbereich nach Umzug in Berlin”

  1. Oh mann, das ist ja krass. Ganz ehrlich 2,5 Stunden für eine Strecke und der Partner das gleiche am Nachmittag? Dann kannst Du die Kinder auch gleich zu Hause lassen. Das würde ich mir niemals antun. Auch meinen Kindern nicht. Für keinen Job, keine Wohnung/Haus oder Kita/Schule dieser Welt. Da muss es doch noch andere Möglichkeiten geben.
    Hier bei uns in Jena ist das alles ziemlich entspannt. Wir leben in einer großen Kleinstadt mit kurzen Wegen und vielen Kita- und Schulplätzen. Wir können alles mit dem Fahrrad fahren, Kinder laufen zur Schule.
    Das ist Normalität, wie es überall sein sollte. Wir leben bewusst nicht in so einer großen Stadt. Denn so haben Kinder die Chance auf ein normales Leben mit ihren Freunden draußen und ohne Eltern-Taxis.
    Vielleicht ist Berlin einfach nicht die Stadt für Familien? Wenn man solche Wege zurücklegt, kann man doch auch gleich in eine ganz andere Stadt ziehen oder nicht?
    Alles Gute für euch und ich drücke die Daumen, dass ihr eine für alle! zufriedenstellende Lösung findet!

    1. Danke für das Daumen drücken. Ich kann mir im Gegenzug nicht vorstellen, meine Kinder zu Hause zu betreuen und nicht zu arbeiten. Ich habe immerhin zwei Jobs, an denen ich sehe hänge und die ich nicht aufgeben würde.
      Geht auch gar nicht, hängt ja ein Hauskredit dran.
      Ganz kurz hatte ich den Gedanken jedoch und das war nicht schön. Ich würde das Hausfrauleben verabscheuen.
      Nee, Arbeit muss sein. 🙂

  2. Krass. Mir war die Situation der fehlenden Kitaplätze zwar bekannt, aber das es keine Schulplätze gibt ist mir neu. Selbst beim Lesen werde ich wütend. Das kann doch wirklich nicht sein und ist eine enorme Zumutung für euch alle. Wirklich traurig! Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ihr einen Platz in der neuen Schule bekommt.

  3. Das ist echt bescheuert! Ich kann verstehen, dass Du wütend bist. Wir sind auch 2 Jahre gependelt, damals noch in die Kita. Aber weil wir die Kita einfach mochten. Ich hatte es auch etwas leichter, da ich in der Nähe der Kita gearbeitet habe und so die Kinder quasi einfach nur auf meinem Arbeitsweg dabei hatte. Wir haben dann den Kleinen noch in einer neuen Kita untergebacht, als der Große in die Schule kam. Es war der gleiche Träger, so dass der Kontakt da schon hergestellt war. Ich glaube, das war unser Glück. Kommen denn vielleicht auch private Kitas oder Schulen in Frage? Da sieht es ja manchmal besser aus... Alles Gute jedenfalls für das Organisieren und viel Glück für die Schul- und Kita-Suche!!

    1. Hi Marisa,
      Danke dir! Wir krass das ist: wir Massengut Kita statt zur Arbeit pendeln.
      Als wir vor sechs Jahren nach Berlin zogen, pendelten wir schon mal zur Kita. Wir waren froh, überhaupt einen Platz zu haben.
      Ätzend ist das (und die Kita war schlecht, so richtig.) das machen wir nicht mehr sondern gucken genau, was zu uns passt.

    2. Der Beitrag ist ja schon alt, aber ich dachte, ich schreibe auch was dazu.
      Wir hätten auch die gleiche Situtation. Momentan wohnen wir in Berlin. Hier haben wir natürlich rechtzeitig um einen Kita-und Schulplatz gekümmert und auch bekommen. Allerdings müssen auch 20 min mit dem Auto zur Kita fahren.
      Aber:wegen meiner Arbeit möchte ich gern nach Bamberg umziehen. Doch das scheint auch sehr schwierig zu sein. Es gibt da auch keinen Schulplatz für unseren Sohn und keinen Kitaplatz für unsere Tochter. Also mit dem Umzug müssen wir wohl warten.. 😔
      Alles Gute und viele Grüße
      Julia

    3. Hallo Julia,
      der Beitrag ist zwar "alt", aber ich bekomme regelmäßig Nachrichten dazu - auch per Mail.
      Von verzweifelten Eltern. Weil es alles so ungerecht ist.
      Eine Schule *muss* ja nehmen, aber mit der Kita sieht es anders aus. 🙁
      In Berlin kann man mit nicht mehr so kleinen Kindern Glück haben (wir mussten nur ein halbes Jahr pendeln...).
      Aber Bamberg? Ich weiß nicht, wie die Lage da ist.
      Im Zweifel würde ich persönlich immer überlegen: Wie lange ist das machbar - so ohne Kita.
      "Nach" der Pandemie würde ich sagen: Sehr, sehr lange.

      Also: Was hält dich auf? 🙂
      Ist natürlich sehr persönlich und bei jeder Familie anders.
      Ich drücke euch die Daumen!
      Liebe Grüße
      Sarah

  4. Hey,
    Ja die Schul und Kitaplatzsituation ist in Berlin sehr nervig und man fragt sich immer wer sich da so enorm verrechnen konnte. Klar gibt es Zu und Abgänge, aber bestehende Wohnungen und Geburtenstatistiken geben ja eine Richtung vor und das passt ja überall nicht mehr. Wie wir hierher zogen, wurde alles genommen was nicht bei drei sich eine andere Schule ausgesucht hatte, nun werden auch hier uU nicht alle Einzugskinder genommen. Da fängt man an die Wohnung/das Haus zur Betreuung zu suchen.
    Ich drück euch die Daumen für eine gute Lösung. Deine Gründe für die Schule werden auch die anderen Eltern angeben, gut ist immer mit entsprechenden Zeilen des Schulprogramms zu argumentieren und zu begründen warum dein Kind an diese Schule gehen sollte.
    Lasst euch den Sommer und den Umzug nicht vermiesen...darf man wissen in welche Himmelsrichtung es euch zieht?
    Lg

    1. Hi Alex,
      Danke, ein guter Hinweis mit dem Schulprogramm. Aber ich fürchte, beeinflussen können wir nichts mehr. Ich bereite mich dennoch drauf vor!
      Wir ziehen in den Süden nach Lichtenrade. Weg vom dem stressigen Ku’damm. Wir freuen uns sehr!
      Das Haus nach Kitaplatz aussuchen geht gar nicht, gibt ja keine Plätze 😝. Und Häuser auch nicht viele.
      Augen auf und durch. 😎

  5. Hallo Sarah,
    Ich wünsche dir und euch das eine Lösung gefunden wird. 2,5 Stunden pendeln- mit Kindern- das geht doch gar nicht. Eure Kinder werden das nicht lange entspannt mitmachen. So einen mega Stress. Oder was meinst du? Viele Grüße Anna.

    1. Hi Anna,
      Danke dir!
      Was wird denn anderes übrig bleiben?
      Gependelt sind wir frisch im Berlin angekommen auch.
      Ist anstrengend und nervig aber ändern kann ich es nicht. Ich kann nichts für die mangelhafte Infrastruktur.
      Das ist sehr ungünstig aber was sollen wir machen? Weiterhin Miete zahlen, die für eine ähnlich große Wohnung ohne Garten den Hauskredit übersteigt? Eine Wohnung über 100qm kostet hier mittlerweile 1800€.
      Es gibt mehrere Seiten der Medaille. 🙂

  6. Wenn so weit draußen in lichtenrade dann ev die Schulen und Kitas in Mahlow kontaktieren. Ist näher und entspannnter als durch halb Berlin zu pendeln. Gibt Familien die ihre Kinder dort zur Schule, KIta schicken weil es in Lichtenrade sehr mau aussieht. Das Pendeln ist für Kinder zu viel und belastet meiner Meinung nach das Familienleben.
    In Berlin ist die Situation leider so dass man bei der Wohnungssuche immer auch die Infrastruktur mitbedenken muss.
    Andere Möglichkeit für die kleinen Kinder ev eine leihoma einsetzen. Die gibt es in fast jedem Stadtteil und könnte euch zumindest zeitweise entlasten.

    1. Hi Esther,
      Danke für die Hinweise.
      Infrastruktur, die perfekt ist, gibt es nicht, wenn ein Haus mit begrenztem Budget dran hängt. Wir haben S-Bahn-Anschluss, das ist gut für später.
      Mahlow bringt nicht, weil man dorthin auch mit denn Auto fahren müsste und ich keins habe. Zudem liegt es in der falschen Richtung, die Kita ist woanders.
      Dann lieber Kita und Schule nebeneinander.
      Geht dann eben nicht anders.
      Wie soll das auch gehen?

  7. wow, Bildungswüste Deutschland. Und nicht etwa fernab vom Schuss sondern mittenmang (naja...ok...Lichtenrade.....) in der Hauptstadt. Da lob ich mir die westdeutsche Kleinstadt. Wobei auch wir ein Kind in der Nachbarstadt zur Schule schicken und es absehbar ist, dass beim Schulwechsel in 2 Jahre nicht genug Plätze für alle an den weiterführenden Schulen ist. Zahlen bekannt, Problem benannt. Politik und Verwaltung sitzen aus. Ich könnt koooooooootzn. Brauch ich aber nicht, da das Geschwisterkind dann ja auch in der Nachbarstadt aufgenommen wird. So der Plan.

    Aber da packt man sich echt an den Kopf. Ba. na. nen. Re. pu. blik. Wie kann das passieren? Kann das mal bitte jemand sachlich erklären?

  8. hallo, jetzt sind ja ein paar Monate vergangen: Wie ist denn die aktuelle Situation? ich habe gerade dasselbe Problem (Umzug Schweden- Rostock) un dgucke gerad e nach Erfahrungen von anderen....

    1. Hi Anne,
      wir haben tatsächlich fünf Tage vor Schulbeginn einen Schulplatz bekommen. Das ging nur mit Druck des Schulamtes, wo wir vor Ort waren.
      Die Schulen meinten auch zum Schulamt, dass sie keinen Platz hätten, doch eine musste uns aufnehmen. 🙂
      Dranbleiben und viel Erfolg für euch!
      Klingt ja spannend!

  9. Puuuuh, oh da habt Ihr echt ... was ausgestanden... 5 Tage vorher, oh Backe....Aber gut, da habe ich dann die Hoffnung, dass wir tatsächlich zu unserer Traum-Schule kommen können. Alles Gute! : )

  10. Das absurde zu Kita-Plätzen : in unserer Berliner Kita sind 70 Kinder angemeldet, aber es sind nie 70 da. Morgens und nach 15h herrscht oft gaehnende Leere.
    Ist wohl, was nix kostet ist nix wert.
    D.h. die könnten viel mehr Kinder aufnehmen.

    1. Hallo Markus,
      zum Glück sind nach 15 Uhr nicht mehr alle Kinder da!
      Sie spielen dann friedlich zu Hause. So ist das doch wunderschön für die Familien!
      Das sehe ich komplett anders als du.
      Liebe Grüße
      Sarah

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