Sarah Depold
21. November 2010
(Aktualisiert: 4. September 2022)

Trinken lernen - Flasche oder Schnabeltasse?

In meinem Babyforum kam heute die Frage auf, welchen Behälter man einem 13 Monate altem Kind zum Trinken anbieten kann. Öko-Mutter, wie ich manchmal bin, gab ich meine Meinung ab. Man muss anderen Menschen doch auch helfen! Seltsamerweise, wurde mein Beitrag wohl überlesen. Die Mehrheit der Mütter dort lassen das Kind an der Flasche hängen und drücken dem Kind mit 1,5 Jahren einen Becher mit Miniöffnung in die Hand. Mama kann es sich derweil gut gehen lassen.

Meine Meinung zu Trinklernbechern und Schnabeltasse hat sie über die acht Jahre meiner Elternschaft übrigens komplett gewandelt. Die Updates habe ich ebenfalls aufgeschrieben! Die neuste Entdeckung heißen 360° Trinklernbecher, die tropfsicher sind. Diese verlinke ich unten im Blogpost.

Von der Brust zum Trinkbecher?

Wie ihr sicher richtig vermutet, empfahl ich, den Wechsel von Mutters Mops zum Becher. Warum sollte das Kind erst auf eine Flasche umsteigen? Auch Schnabeltassen finde ich nicht nötig. Der Milch-Egel sollte meiner Ansicht nach den Sprung zum richtigen Trinken lernen wagen.

trinklernbecher-schnabeltasse-mamaskind

Baby lernt aus Becher trinken

Wir boten ihm den Becher an, als er sechs Monate alt war. Mein Knirps brauchte eine Weile (mehrere Wochen!), um sich an den Becher zu gewöhnen. Zuerst wurde das Plastikteil nur als Zahnungshilfe benutzt. Später wurde auch das köstliche Leitungswasser geschluckt. Heute (mit fast neun Monaten) trinkt mein Krabbler wie ein großes Kind. Zudem freut er sich riesig, wenn ihn die abgebildeten Tierchen angrinsen!

Mit Wasser kann man anfänglich nicht viel falsch machen. Klebt nicht, schmeckt nicht unbedingt - nachdem er süße Muttermilch schlürfen durfte. Aber wozu das Kind an süßen Saft gewöhnen? Bei uns auch bei Strafe verboten sind sämtliche Produkte auf denen “für Babys” steht, wie herzlich gestaltete Babytees. Ausgenommen natürlich Obstgläschen, die in mancher Engpasssituation aushelfen.

Also liebe Eltern, habt Geduld! Gebt nicht euer kostbares Erspartes für Fläschchen, Trinklernbecher & Co. aus. Diese Knete investiert ihr besser in einen schönen Zoobesuch. Denn darüber freuen sich auch schon die 70 cm-Zwerge!

Und gehörst du auch zu der Kategorie “Schnabeltasse”, mach dir klar, dass die Verwendung keine Nachteile mit sich bringt. Ich kenne (leider) keine Mama, die diese Schritte ausgelassen hat. Zugegeben, mir fallen auch keine Eltern ein, die Baby Led Weaning erprobt haben. Und das ist wirklich eine feine Sache. Schließlich muss man als Mama zu seiner Meinung stehen. Alle Quatsch-Vorurteile ignorieren und einfach seinem Mutterinstinkt vertrauen. Ich tue dies.

Baby will aus Becher trinken
Baby will aus Becher trinken

Update: der zweite Sohn trinkt nicht aus dem Becher

Baby 2.0 ist nun sieben Monate alt. Seit mehreren Wochen versuche ich, ihn an einen normalen Trinkbecher zu gewöhnen - ohne Schnabeltasse. In meiner Erinnerung klappte das beim ersten Sohn sehr unproblematisch. Der jüngere Bruder scheint hingegen nicht einmal stilles Wasser zu mögen. Er fasst mit meiner Hilfe den Becher mit beiden Händen an und ekelt sich schließlich, wenn schließlich etwas in seinen Mund gelangt.

Sollte ich doch mit eine Trinklernbecher beginnen? Vor einigen Tagen litt mein Baby an großer Verstopfung, bei der selbst Massage und Windsalbe nicht mehr half. Da er noch viel gestillt wird - nach jeder Mahlzeit und zwischendurch - mache ich mir noch keine Sorgen, dass er zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt.

Ich werde den Becher nun jeden Tag anbieten und hoffe, dass er das Trinken irgendwann lernt. So großspurig, wie ich damals schrieb "kauft keine Trinklernbecher" fühle ich mich derzeit nicht mehr. So schnell kann sich die Einstellung ändern. Es fordert nur ein weiteres Baby mit anderen Fähigkeiten und Bedürfnissen.

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Die Baby-Tochter trinkt aus einem Trinklernbecher

Beim dritten Kind ist wieder alles anders. Zuerst wollten wir sie an einen normalen Becher gewöhnen. Jedoch mussten wir diesen immer festhalten. Das ist auch der Nachteil. Wann lernt ein Baby bzw. Kleinkind, wie es den Becher halten muss, damit nichts ausläuft? Und wie oft muss ich bis dahin das Kind komplett umziehen? Als dreifache Mama macht das keinen Spaß mehr und vielen bestimmt auch nicht beim ersten Kind.

Bei Freunden sah ich nun einen Trinklernbecher, der um 360° nutzbar ist. Das heißt, er hat nicht nur eine Öffnung, sondern einen kompletten Trinkrand, der tropfsicher ist. Modelle gibt es verschiedene, z. B. den

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Folgend verlinke ich Trinklernbecher auf Amazon (Affiliate-Links), die sehr vielversprechend aussehen.

Becher, Schnabeltasse oder Trinklernbecher? Was ist der beste Anfang zum Trinken lernen für Babys und Kleinkinder? | Jedes Kind ist anders. Hier gilt es auszuprobieren, was das Kind mag. Mein erster Sohn hatte einen normalen Becher, mein zweiter eine Schnabeltasse und meine Tochter einen 360° Trinklernbecher. Alle sind verschieden! | Mehr Infos gibt es auf Mamaskind.de
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12 comments on “Trinken lernen - Flasche oder Schnabeltasse?”

  1. Also das Runzelfüßchen hatte auch keinen Trinklernbecher. Sondern hat genau wie dein Sohn das Wasser sofort aus dem Becher getrunken. Nun habe ich gerade kein Vergleichskind zur Hand, aber ich kenne viele Eltern, die auf Lernbecher etc. verzichtet haben. Wir sollten mehr Zeit miteinander verbringen. 😉
    Oder bin ich jetzt ne Ökomutti? Ach, es leben die Klischees!

  2. Ich durchstöber gerade deine Seite und dabei sprang mir dieser Beitrag geradezu ins Auge.
    Während ich zwei Wochen verzweifelt versuchte meinen Sohn an die Flasche zu gewöhnen, gab mir meine Schwester den Tipp, es doch einfach mit dem Becher zu probieren. Und siehe da; Es klappte auf Anhieb! Ohne Probleme.
    Von Schnabeltassen halte ich wenig, denn man kommt eh nicht drumherum das Kind an einen Becher zu gewöhnen. Warum also nicht gleich? 🙂

    1. Ha, ja, davon war ich auch mal überzeugt, bis Baby 2.0 ins Wassertrink-Alter kam.
      Er ertrank halb beim Trinken aus dem Becher, sodass ich sehr froh über die ehemals verteufelten Schnabelbecher war.
      So kann sich eine Meinung in 5 Jahren ändern. 🙂
      Mittlerweile trinkt er auch aus dem Becher. Ein langer Prozess. 😀
      Liebe Grüße
      Sarah

  3. Hallo Sarah,

    ja, bei meiner Kleinen steht das Trinken Lernen auch bald wieder an. Bei der Großen hatten wir es erst so nach 9-10 Monaten mit einem Becher versucht. Finde deinen Ansatz mit 6 Monaten ganz interessant.

    Was hat man schon zu verlieren. Muss dann vielleicht mal mehr Wasser gewischt werden. 🙂
    Wäre cool, wenn wir die Schnabelbecherphase überspringen.

    Werden es dann wohl auch wieder mit dem Becher versuchen. Sieht komisch aus, hat aber top funktioniert.

    Liebe Grüße
    Sven

  4. Hi,

    blöde Frage vielleicht - wie habt Ihr das denn dann unterwegs gemacht mit dem Trinken? Daheim kriegt das Baby bei uns auch immer direkt aus dem Becher zu trinken, aber das ist schon immer ein ziemliches Geplansche...
    Und jetzt ist Winter... Im Sommer wäre es mir ja wurscht, ob das Baby auch draußen naß wird ;)))
    Bin grade nämlich auf der Suche nach der besten Idee (es gäbe so viele verschiedene Möglichkeiten und nichts überzeugt mich richtig...) für das Trinken unterwegs; am besten ohne Sauger 🙂 - Daher: Wie lief das bei Euch???

    Liebe Grüße,
    Julia

    1. Huhu Julia,
      ich erinnere mich, dass wir bei meinem ersten Sohn immer einen Schraubbecher hatten, den wir festhielten, damit er unterwegs nicht kleckert.
      Beim zweiten Sohn haben wir auch Trinklernbecher gehabt (z. B. diejenigen, die einen Silikoneinsatz haben, damit sie nicht tropfen). Da hatten wir keine Lust mehr, ständig das Kind umzuziehen... *hust*
      Es gibt aber Trinklernbecher, die ein wenig helfen. Nicht getestet aber oft gesehen z. B. Doidy-Cup (Amazon-Werbelink). Vielleicht hilft das ein wenig?
      Ansonsten finde ich Lätzchen für unterwegs gut, die Wasser abprellen lassen z. B. Close-Lätzchen (Werbelink). Die haben wir sehr oft genutzt und ich bin damit sehr zufrieden. 🙂
      Viele Grüße
      Sarah

  5. Hallo,

    mein Krümel ist auch nicht so das Flaschenkind, weshalb ich überlege auf Schnabeltasse oder Becher zu wechseln, dabei bin ich über deinen Artikel gestoßen. Schon vorher hatte ich mir deine Seite ein paar Mal angesehen aber heute bin ich wirklich SO positiv überrascht, dass ich auch mal einen Kommentar hinterlassen muss. Es gibt wirklich viele gute Mamablogs aber eben nicht viele Mütter, die dabei nicht nur den erhobenen Zeigefinger weitergeben. Es ist toll zu lesen, dass du ganz entspannt und authentisch zu deiner Meinungsänderung stehst und es nicht einfach unter den Tisch fallen lässt oder den alten Artikel löschst. Vielen Dank für deine Ehrlichkeit und Offenheit, es ist echt erfrischend 🙂

    1. Hallo Sarah,
      ach, das ist ja toll, dass du mir das schreibst. <3
      Aktuell kommt das Thema bei unserem dritten Kinder wieder auf und ich überlege tatsächlich, was für sie und uns das Beste ist. Ich probierte es noch nicht aus, doch ich bin gespannt, was es diesmal wird.

      Ich finde es auch interessant, wie sich mein Schwarz-Weiß-Denken von früher heute (glücklicherweise) geändert hat. 🙂
      Danke für das Lob!

  6. Ich finde es immer sehr schade, dass die meisten Mütter immer selbst erst ein Kind haben müssen, wo ihr "so wird das gemacht" nicht klappt. Von allen Seiten bekommt man immer zu hören, wie etwas zu laufen hat und erst wenn die entsprechende Mama selbst ein Baby hat wo es anders läuft, kommt sie mal auf die Idee, dass nicht alle Babys gleich sind? Ich will dir nicht zu nahe treten, die Tipps hier finde ich super - das mit dem Tinklernbecher wusste ich bislang nicht und werde so einen auf jeden Fall holen (mein Kleiner badet lieber in dem Inhalt seines Bechers als daraus zu trinken). Aber nichts desto trotz liest man bei dir schnell raus, dass auch du denkst, dass du den goldenen Weg entdeckt hast und auch erst umdenkst, wenn du auf einmal selbst ein Kind hast, wo er nicht funktioniert. Sowas finde ich sehr schade.

    1. Hallo Angela,
      danke für dein Feedback.
      Den Artikel habe ich vor fast acht Jahren geschrieben. Ich war frische 23 und deiner Meinung: nur meine Meinung zählt. Die Erkenntnis, dass es viele weitere Wege gibt, hab ich erst später erlangt. Nach dem Umzug nach Berlin, nachdem ich meine Flügel ausbreitete.
      Den Artikel habe ich extra nicht verändert, nur erweitert. Weil auch das authentisch ist. Das bin ich.
      Man sieht den Wandel, finde ich.
      Ich stehe dazu und mag das so. 🙂
      Liebe Grüße
      Sarah

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