Sarah Depold
24. April 2017
(Aktualisiert: 26. Februar 2024)

Geburtsbericht drittes Kind - Blasensprung - Geburt ohne Hebamme

Noch vor ein paar Tagen wünschte ich mir, dass die Geburt endlich startet, obwohl ich erst Anfang der 39. Woche war. Ich hatte täglich regelmäßige, schmerzlose Wehen. Ich wünschte mir, dass meine Kinder betreut sind und ich nicht wieder mit einem Fehlalarm ins Krankenhaus muss. Diese Wünsche wurden alle erfüllt. Dass ich - wie in meinem Gedankenexperiment - während der Endphase der Geburt ohne Hebamme bin, hätte ich nicht gedacht. So einige Sachen liefen ab diesem Zeitpunkt nicht schön, obwohl die Geburt glücklicherweise ohne körperliche Verletzungen überstanden wurde. Die Gefühlsbewältigung erfolgt in meinem Geburtsbericht unseres dritten Kindes.

Blasensprung im Bett - die Geburt startet

Bei dritten Geburten weiß man nie, wie sie werden, hörte ich von vielen Seiten. Wie bei der ersten Geburt startete diese unmissverständlich mit einem Blasensprung. Ich erwachte um 9 Uhr neben den Söhnen, die an dem Tag Ferien hatten. Ich merkte das leichte Tröpfeln. Zudem hatte ich leichte, dauerhafte Rückenschmerzen. Welch ein Zufall, dass mein Mann an diesem Tag Homeoffice machte. Noch am Abend zuvor merkte ich bis auf die schmerzlosen Wehen keine Anzeichen für eine baldige Geburt. Es war alles wie bisher auch. Doch dann war ich sicher: an diesem Tag wird unsere Tochter geboren.

Wie auch beim ersten Sohn hatte ich keine Wehen nach Blasensprung. Selbst die schmerzlosen Wehen sind verschwunden. Wir riefen meine Mama an, die sich um unsere Söhne kümmern sollte. Zum Glück packte sie auch Sachen für eine Übernachtung ein!

Warten auf die Wehen

Die Wehen kamen nicht, nur die leichten Rückenschmerzen waren noch da. Um 10 Uhr tanze ich gut gelaunt in der Küche und esse Kuchen, trinke Kaffee und bereite das Mittag für die Kinder vor. Die Söhne sind aufgeregt, weil Oma sie besuchen kommt. Sitzen mag ich nicht mehr, in bin ein wenig unruhig und denke daran, dass Bewegung und eine aufrechte Haltung vermutlich für den Geburtsbeginn am besten sind. Um 10.30 Uhr endlich eine Wehe: jedoch erneut schmerzlos, mit ein wenig Druck nach unten.

Nach Blasensprung soll ich nach 3 - 4 h Stunden im Kreißsaal sein, sagte mir auch meine Vertretungshebamme, die ich glücklicherweise schnell erreiche. Um 12.30 Uhr machen wir uns auf den Weg dorthin. Ich denke beim Losgehen: eine Hausgeburt im Beisein von Kindern wäre für mich unvorstellbar. Diese wuseligen Geschöpfe würden mich nicht entspannen lassen. Gut gelaunt geht's zum Krankenhaus.

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Warten auf Wehen nach Blasensprung im Krankenhaus

Krankenhaus-Aufnahme: CTG und spazieren gehen

Ich wusste, was folgen würde: ein CTG. Auch wurde ein Fruchtwasser-Test gemacht, der positiv ausfiel. Der Befund war erwartungsgemäß mau: der Muttermund lag weit hinten, die Hebamme tastete sehr unangenehm ab. An diesem Tag durfte ich nicht mehr nach Hause, da eine ambulante Versorgung nicht vorgesehen ist. Es hätte mir gut getan, hätte ich zuhause auf die Wehen warten können. Krankenhaustreppen sind immer noch etwas anderes - unentspannend. Auf dem CTG bin ich bis 14 Uhr angeschlossen. Die schmerzlosen Wehen kommen alle 10 Minuten. Uns wird gesagt, dass ein Zimmer vorbereitet wird und ich beharre auf meinem Plan, ambulant zu entbinden und dieses nicht zu brauchen. Ich wollte absolut nicht über Nacht bleiben und sagte der Hebamme, dass mein Kind bis 20 Uhr da wäre. Beschlossene Sache.

Im Anschluss beschließen wir, zwei Stunden spazieren zu gehen. Wir nehmen uns vor, alle Treppenhäuser zu entdecken, gehen bei strahlendem Sonnenschein in den kleinen Krankenhauspark, in die Cafeteria, die nur bis 16 Uhr geöffnet hat und flüchten nach drinnen, wenn es wieder regnet, hagelt oder schneit. Bestes Entbindungswetter. Zudem gehen wir an unserem Auto vorbei, wo mein Mann endlich die Isofix-Halterung für die Babyschale einbaut. Immerhin wollten wir an diesem Tag gemeinsam mit unserer Tochter nach Hause fahren!

Ich freue mich über die sehr kurzen, jedoch schon spürbaren Wehen alle 4 - 6 Minuten. Diese kann ich gut aushalten und müssen auch noch nicht veratmet werden.

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Spazieren im Krankenhaus-Park um die Geburt voranzubringen

Das zweite CTG: die Wehen werden stärker

Um 17 Uhr zeigt das zweite CTG diese auch schon besser an. Die Hebamme findet die Wehen "schön", freut sich über den Fortschritt und fragt, ob wir lieber in ein Zimmer umziehen wollen oder weiter spazieren gehen möchten. Ich lehne erneut ein Zimmer auf der Station ab und gehe mit meinem Mann wieder Treppen steigen und beim Bäcker Nachschub holen. Beim Essen eines Brötchens habe ich mehrere Wehen, die wegmassiert und veratmet werden müssen. Das geht in die richtige Richtung - in bin sehr positiv gestimmt. Das mit 20 Uhr klappt, behaupte ich meinem Mann gegenüber felsenfest. Ich glaube daran!

Schmerzhafte Wehen und Schmerzmittel

Um 19.30 Uhr sollen wir zurück im Kreißsaal sein, dürfen aber jederzeit zurück kommen. Um 19 Uhr merke ich die Veränderung der Wehen. Ich möchte ein Schmerzmittel haben und fühle mich beim Treppen steigen weitab des Kreißsaals nicht mehr sicher. Vor dem Schmerzmittel werde ich untersucht. Noch immer ist der Muttermund hinten bzw. abgeknickt. Ich bekomme ein Buscopan-Zäpfchen von der anwesenden Hebamme. Die Wehen werden trotzdem stärker. 😉

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Ich möchte mehr Schmerzmittel haben und bekomme einen Zugang vom Arzt gelegt, den ich bei der Aufnahme ablehnte. Die Wehen steigen schnell an und verändern sich wie auch mein mein Veratmen. Ich töne bereits. Der ernüchternde Befund: der Muttermund ist höchstens 4 cm geöffnet. Auf dem Tropf stand NaCl, das war vermutlich keine schmerzenlösende Infusion...

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Wehen veratmen im Krankenhaus - Geburt drittes Kind

Die rasante Geburt in 30 Minuten

Hilfe, der Kopf guckt schon raus! - angrenzender Kreißsaal

Im danebenliegenden Kreißsaal schreit der werdende Papa: "Hilfe, der Kopf kommt raus" und meine Hebamme, die neben dem Arzt steht, rennt in den anderen Kreißsaal. Anscheinend ist zu dieser Zeit nur eine Hebamme vor Ort. Er meint zu ihr, er würde es auch allein schaffen. Wie vertrauenswürdig. Ich sage, dass ich pressen muss und er meint, dass ich stattdessen lieber hecheln soll. Von wegen, dachte ich und schiebe mit. Mein Mann ist direkt neben mir, strahlt eine unglaubliche Ruhe aus und sagt, dass ich ruhig atmen soll.

Der Arzt meint dann, ich soll mitschieben und plötzlich merke ich den Kopf! Das geht schnell. Ich frage ungläubig, ob der Kopf tatsächlich schon da wäre und mein Mann antwortet:

Ja! Und sie hat Haare! <3

Ich fasse den Kopf an, und soll auf die nächste Wehe warten. Dann wird auch der Körper geboren. Unsere Tochter schreit und wird von der Nabelschnur befreit, die um Hals und Brustkorb gewickelt ist. Zudem wurde ihre Faust zusammen mit dem Kopf geboren. Wie Superwoman eben. Es ist 19.31 Uhr - ich war nur eine halbe Stunde zur rasanten Geburt im Kreißsaal. Meine süße Babytochter bekam ich direkt auf den Bauch und wollte sie direkt anlegen. Mein Mann schnitt die Nabelschnur nach dem Auspulsieren durch und wir kuschelten mehrere Stunden mit ihr im Kreißsaal.

48 cm - 2680 g Geburtsgewicht - unser Babymädchen <3

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Geburtsbericht drittes Kind - ohne Hebamme im Krankenhaus

Eine Geburt ohne Hebamme

Ich hätte mir für die Endphase der Geburt eine Hebamme an meiner Seite gewünscht. Eine Hebamme, die mögliche Geburtsverletzungen abwenden kann, die mir Anweisungen gibt, wann ich atmen, hecheln, pressen soll. Natürlich war auch ein Arzt anwesend, doch er war eher passiv als aktiv. Ich hatte Glück, dass ich keine Verletzung erlitt. Ich denke, dass Hebammen sehr viel steuern können, sagt jedenfalls mein Eindruck nach den ersten beiden Geburten.

Als mein Mann und ich die Geburt im Nachgang besprachen, wird uns bewusst, wie gefährlich die Situation war. Für uns Gebärende und die Neugeborenen. Was wäre, wenn wirklich eine Notsituation gekommen wäre - bei uns oder im anderen Kreißsaal? Warum wurde nicht früher Personal zur Hilfe gerufen? Im dritten Kreißsaal lag immerhin auch eine Gebärende.

Ungewollte Nacht im unterbesetzten Krankenhaus

Nach der Geburt lief vieles verkehrt. Wir bekamen einerseits sehr viel Raum zum Kuscheln mit unserer Babytochter, doch sehr gerne hätte ich mich wieder angekleidet. Es hieß, wir könnten gegen Mitternacht nach Hause, doch zwei Stunden nach der Geburt teilte mir der Arzt mit, dass ich gegen ärztlichen Rat nach Hause gehen würde. Ich sollte mit meiner Tochter noch im Krankenhaus bleiben, weil sie so leicht ist und Anpassungsstörungen haben könnte. Das passiere manchmal bei leichten Babys. Uff. Mit 2640 g wäre sie im unteren Bereich der Gewichtstabelle.

Als er mir das sagte, holte mein Mann gerade die Babyschale für den Nachhauseweg aus dem Auto. Ich wollte ambulant entbinden und hatte auch nur meine Kliniktasche für die ambulante Geburt dabei - die andere war im Auto. Ich war unglaublich enttäuscht, denn natürlich wollte ich nicht gegen ärztlichen Rat handeln und das unterschreiben. Wie kann es sein, dass diese Nachricht erst mehrere Stunden nach der Geburt verkündet wird? Die Sorge war, dass sie Probleme mit dem Blutzucker haben könnte, das wollten sie gerne auch über Nacht beobachten. Letztlich waren alle Werte in Ordnung. Erst gegen Mitternacht konnte ich in das Zimmer auf der Station. Nach ein paar Stunden fiel dem Arzt auf, dass er die U1-Untersuchung noch nicht gemacht hat. Eine weitere Verzögerung.

Ausstattung im Krankenhaus katastrophal

Gemessen wurde der Blutzuckerwert erneut um 1.30 Uhr, wo mir mitgeteilt wurde, dass der Wert in Ordnung sei, ihre Temperatur mit 36,3 °C jedoch zu niedrig wäre und ich mit ihr kuscheln soll. Schlafen ging gleichzeitig nicht, denn das Bett auf der Station war zu eng, sodass ich sie nicht gefahrenlos neben mir hinlegen und kuscheln konnte. Ein richtiges Beistellbett gibt es nur im Familienzimmer. Auf der normalen Station liegen die Babys im Plastikrollwagen, der um einiges höher als das Bett ist. Ich musste also nach dem anstrengenden Abend wach bleiben, statt Zuhause im Bett zu kuscheln und zu schlafen.

Die Familienzimmer waren alle ausgebucht und auch ein Zustellbett im Einzelzimmer wird nicht mehr angeboten, wie es noch bei unserem zweiten Sohn der Fall war. Bei seiner Geburt waren wir im selben Krankenhaus und damals sehr zufrieden. Die Alternative: ein Einzelzimmer für 100 € pro Tag, das sie netterweise erst ab 0 Uhr berechnen wollten.

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Geburtsbericht: Blasensprung, keine Hebamme und eine katastrophale Krankenhausausstattung

Keine Ausstattung für Babys vorbereitet

Ich war plötzlich mit unserem Neugeborenen alleine im Zimmer, obwohl ich mir meinen Mann an meiner Seite gewünscht hatte. Dass er auf dem Stuhl im Zimmer nächtigt, war keine Option. Hier wünsche ich mir mehr Flexibilität für einen guten Start in die Elternschaft. Ich wurde allein gelassen, bekam noch ein schnelles Abendessen gebracht und den Hinweis, dass ich immer klingeln dürfte. Zum Glück habe ich Erfahrungen im Stillen und Umgang mit dem Kind, ich fühlte mich sehr im Stich gelassen. Frisch entbunden musste ich mich nachts ins Bett knien, um mein Baby aus dem Bett zu heben und zu stillen. Schwierig ohne Stillkissen.

Meine Tochter bekam zwar ein Bett (Plastikrollwagen), doch keinen Schlafsack, die wären gerade alle. Sie wurde in zwei Handtücher gewickelt. Einen Wickeltisch gab es nicht, der sollte noch nachkommen - kam er nicht. Ein Stillkissen gab es nicht, konnte leider nicht besorgt werden. Auf meine Nachfrage, ob sie aus dem Kreißsaal noch größere Vorlagen besorgen könnten, bekam ich die Antwort, dass es leider schwierig wäre. Die zweite Schwester sagte, dass es leider nicht gehen würde. Mein Mann brachte am nächsten Morgen Ersatz von Zuhause mit. Es war eine Katastrophe!

Auch ein Nachtlicht gab es nicht. Vom Bett aus konnte ich nur das sehr grelle Licht anschalten, das aber zum nächtlichen Stillen nicht geeignet war. Die Schwester schlug vor, das Licht im (immerhin innenliegenden) Bad anzumachen und die Tür geöffnet zu lassen. Der Gedanke daran lässt mich noch immer den Kopf schütteln.

Keine Anpassungsschwierigkeiten

Meiner Tochter ging es super. Sie trank an der Brust - zum Glück hatte ich Erfahrung. Ich weiß nicht, ob die Schwesternschülerin, die mich nachts betreute, eine Stillberatung ersetzen könnte und das finde ich besonders am Anfang sehr wichtig. Ich bin so froh, dass ich weiß, wie das Stillen funktioniert und selbst hier lerne ich beim dritten Kind dank meiner Nachsorgehebamme noch dazu. Die Geburt und die Umstände werden mich noch eine Weile beschäftigen.

So verläuft mein Wochenbett


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42 comments on “Geburtsbericht drittes Kind - Blasensprung - Geburt ohne Hebamme”

  1. Liebe Sarah,
    du kannst stolz auf dich sein dass du trotz widrigen Umständen deiner Tochter den bestmöglichen Start ins Leben ermöglicht hast. Es ist erschreckend wie die Situation in den Kreißsäälen heute ist, und ich mache mir schon Sorgen ob es noch schlimmer wird. Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs und ein nun hoffentlich ganz tolles Wochenbett wünsche ich euch!

  2. Oh Mann, Sarah. Ich hatte Gänsehaut beim Lesen. Es tut mir so leid, dass du dich so schlecht betreut gefühlt hast. Ich kann das total nachvollziehen. Bei Lottes Geburt erging es mir leider genauso. Komisch dass du auf der Station auch so allein gelassen wurdest. Ich hatte diesmal auch das Gefühl dass sie Zeit sparen wollten, weil ich ja schon Mama war. Frei nach dem Motte: die weiß ja schon wie es geht! Aber die Zustände bei euch sind ja wirklich katastrophal 😳 Ich hoffe du kannst das alles bald gut verarbeiten 😘 Liebe Grüße, Sarah

  3. Ach Mensch, so ein doofer Start! Aber ein Glück, dass es schon euer 3. Kind war und du das alles trotzdem so cool gemeistert hast. Du kannst echt stolz auf dich und euch sein!!

    Bitte schreib unbedingt an deine Krankenkasse und am besten auch an die Klinik sowie deinen Abgeordneten, dass solche Zustände in einer Geburtsklinik absolut unzumutbar sind! Die Missstände müssen ja unbedingt an den richtigen Stellen ankommen. Ich engagiere mich ehrenamtlich bei Mother Hood um die Umstände in der Geburtshilfe zu verbessern, denn so wie es jetzt ist, kann es echt nicht weitergehen. Tipps und Infos findest du auf http://www.mother-hood.de. Wenn wir uns nicht beschweren, wer dann?

    Witzig übrigens mit der Angst der Ärzte wegen deinem "zu leichten" Kind. Ich wette, ich hätte damals mit dem Hübchen ein ähnliches Problem gehabt, nur in die andere Richtung. 😀 Er war ja mit 4700 Gramm ein echter Brocken, das hätten die Ärzte sicher auch beobachten wollen, Stichwort Schwangerschaftsdiabetes oder so. Dabei liegen die schweren Baby bei mir einfach in der Familie und das Hübchen war putzmunter. Zu leicht, zu schwer, zu irgendwas: Wenn die Babys irgendwie nicht "normal" sind, machen Ärzte immer sofort Panik... Gut, dass ich eine Hausgeburt hatte!

    1. Danke für den Link! Ich denke hoffentlich dran. 🙂
      Ja, der Arzt sagte, dass sie auch bei schweren Babys darauf achten. Es ist ein Jammer. Aber natürlich weiß ich die Vorsicht gleichzeitig zu schätzen. Es war nur anders als erwartet.

  4. Du musst Dich wirklich beschweren!
    Die Zustände unter der Geburt, aber auch die danach.
    Sag bloss, das Krankenhaus hat eine Plakette namens "Babyfreundlicj" oder wie das heisst? Das wäre der blanke Hohn!
    Unvorstellbar, das wäre Dein 1. Kind gewesen!
    Ich fühle mich im Luxus mit meinen 3 Geburten im Geburtshaus, bei dem mindestens eine, zur eigentlichen Geburt sogar immer zwei Hebammen da waren. Obwohl es schnell ging!
    Luxus Geburt?!
    Unglaublich! 🙁
    Umso besser, dass Du jetzt zuhause alle Annehmlichkeiten genießen kannst <3 Lasst Euch beide gut aufpäppeln!

  5. Liebe Sarah,
    Schade dass du solch ein Erlebnis hattest und es ist eine Schande für unser so reiches Land, unter welchen Umständen immer häufiger geboren werden muss!

    Das mit dem NaCl möchte ich dir gerne erklären. Ich kann mir auch denken, wenn nichts weiter auf der Flasche stand, also schriftlich hinzugefügt wurde, entsteht schnell der Eindruck, dass man "nur" Nacl erhalten hat.

    Es ist so: Falls du Novamin als Schmerzmittel erhalten hast, dann war das bestimmt in der Flasche drin. Das Schmerzmittel wird in kleinen 2ml Ampullen geliefert und muss zum Verabreichen in eine Trägerlösung eingebracht werden. In deinem Fall ebend das NaCl.

    Eigentlich ist es so dass dann die Flaschen NaCl mit dem Inhalt beschriftet werden müssen von den Hebammen und Krankenschwestern.

    Hoffe ich konnte dir damit behilflich sein und wünsche dir viel Glück mit deinen Kindern!
    LG mary

    1. Ah, das kann natürlich sein. Danke für die Aufklärung. Auf Nachfrage was das ist, sagte er zweimal "IV".
      Damit könnte ich auch beim nachträglichen Googeln nichts anfangen.

    2. Es kann ja auch sein, dass sie die NaCl Infusion vorbereitend für eine eventuelle PDA schonmal angehängt haben, auch in dem Wissen, dass es bei mehrgebärenden Unschlau wäre, ein Morphin anzuhängen wenn der Muttermund so fix aufgeht. Wenn das Kind dann noch etwas von dem Morphin intus hat könnte es zu atemschwierigkeiten kommen. Deswegen nehme ich schwer an, dass sie dir zuerst die standardmäßige Infusion mit NaCl gegeben hat, um zu sehen ob sich danach die PDA (noch) lohnt?!

      Wahrscheinlich haben sie dir einfach geglaubt, dass du dein Kind zeitig bekommen wirst 😉

  6. Herzlichen Glückwunsch zur kleinen Prinzessin! Ich hab meine Tochteram Ostersamstag bekommen! Ich wollte auch unbedingt diesmal ambulant entbinden und war so froh das dank einem negativen streptokokkentest dem nichts im Wege stand! Ich hatte das Glück während der Stunde im Kreißsaal rund um die Uhr von einer tollen Hebamme betreut worden zu sein. Die u1 wurde erst drei Stunden später gemacht was eigentlichbtoll war weil wir so lange in Ruhe kuscheln konnten, aber auch doof weil wir dann auch erfahren haben das sie mit ihren 2810g für 39+3 zu leicht ist und wir nur gegen ärztlichen Rat gehen dürfen. Zum Glück aber hat unsere nachsorgehebamme und auch die Kreißsaalhebamme uns bestärkt trotzdem zu gehen, weil alle Werte Sauerstoff, Temperatur und Blutzucker top waren. Also haben wir uns die horroraufklärung der Kinderärztin angehört und sind gegangen. Dies war die beste Entscheidung die wir treffen konnten weil das stillen zu Hause in Ruhe so viel besser klappte und sie schon nach 60 Stunden ihr geburtsgewicht wieder erreicht hatte! Es tut mir so leid das es bei dir so schief gelaufen ist und hoffe du kannst das bald verarbeiten!

    1. Oje!
      Genau das hat gefehlt: eine Hebammenmeinung unabhängig vom Arzt mit Erfahrung. Vielleicht wäre ich dann auch selbst nach Hause gegangen. So habe ich mich trotz Nachsorgehebamme nicht getraut.
      Danke für deinen Bericht!

  7. Hallo Sarah,

    Schlimm, dass man bei Geburten im Krankenhaus von Glück sprechen muss, dass alle Kinder gesund geboren wurden.
    Das ist ein echtes Drama.

    Ich hoffe, dass deiner und die vielen weiteren Erfahrungsberichte von Müttern, die mit unzureichender Hebammenbetreuung geboren haben, endlich ein Umdenken in der Politik bewirken. So kann es nicht weiter gehen.

    Viele Grüße
    Mama Maus

  8. ich wohne in Irland und hab hier zweimal entbunden. die station, wo man hinkommt, wenn man entbunden hat sind in der Regel 10-bett zimmer. man hat ein einfaches Bett und ein plastikrollbettchen für das baby. ein Nachtlicht gibt es nicht. stillkissen, Schlafsack etc auch nicht. stillberatung kann man vergessen. nicht umsonst ist Irland das land mit der geringsten stillquote. zur Geburt wurde ich allerdings nicht alleine gelassen. ich wollte nur mal ein bisschen Vergleiche ziehen 🙂

    1. Boah, ist das krass! Danke für den Bericht. Hätte ich nicht vermutet, dass das noch sowas gibt.
      Dann ist es bei mir quasi jammern auf hohem Niveau. Dennoch sollte es überall entbindungsfreundlicher werden!

    2. ich glaube in England herrschen ähnliche Verhältnisse. meine Schwester ist Hebamme in Deutschland und ich verfolge mit Interesse die Entwicklung ihres Berufes. das Aussterben ihres Berufes ist eine Schande und ebenso für die werdenden Mutter. ich gebe dir vollkommen recht, es sollte überall entbindungsfreundlicher werden!

  9. Erstmal natürlich herzlichen Glückwunsch! 🙂
    Schön, dass alles gut lief, trotzdem kann ich mir vorstellen, dass dich die Geburt noch eine Weile beschäftigen wird.

    Ich war die erste Nacht auch in einem Mehrbettzimmer (wohnen in Finnland), weil kein Familienzimmer frei war. Das war wirklich hart, weil es mir noch sehr schlecht ging und mich einfach nicht traute alleine mit dem Baby zu bleiben. 🙁 Mein Freund musst nach Hause und ich war froh, dass die Nachtschwester das Baby für einige Stunden nahm. Das tut mir immer noch leid, aber in dem Moment ging es nicht anders.

    Ich hoffe ihr könnt euch jetzt zu Hause in Ruhe erholen. Alles Gute. 🙂

  10. Oh man Sarah das klingt ja wahnsinnig anstrengend und ernüchternd. Was für ein KH!!! Bei mir war zwar als die Geburt losging auch keine Hebamme da, weil sie 5 Minuten vorher meinte Muttermund sei bei nur 4 cm und das dauert noch Stunden. Mein Mann lief dann aber sofort los und holte sie zurück. Nach ihrer Wiederkehr dann zu Ihrem Erstaunen "Oh das Baby kommt!" Und man fragte sich wie das gehen soll wenn der MuMu angeblich 15 Minuten vorher nur 4 cm sei... naja.

    Alles in allem war die Geburt meines Sohnes aber ok; ich hab aber auch einige Dinge im Kopf, die ich so lieber nicht gewollt hätte. Da kommen die Krankenhäuser dann aber gern mit "das ist bei uns so Standard!"

    Kuschelt schön und erholt euch gut ihr beiden! Nun ist die Maus ja auch schon wieder eine Woche alt.

    LG Anne

  11. Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Tochter!
    Ich habe auch gerade mein drittes Kind bekommen und kann ein wenig nachfühlen wie du dich ohne Hebamme gefühlt haben musst. Unsere Maus wollte so schnell auf die Welt, das es von der ersten Wehe bis zur Geburt nur knapp 45min gedauert hat. Die erste Presswehe hatte ich schon im Auto u da kam ich mir ohne Betreuung sehr alleine vor. Wir waren dann ganz 5 min! im Kreissaal bevor unsere Maus auf die Welt kam. Im übrigen auch als Superwoman mit der Faust voran ;))
    Ich wünsche euch eine schöne Kennlernzeit und einen tollen Start zu fünft.

  12. So Zustände machen ja echt Angst. Bei einer Beannten war leider nicht mal ein Arzt da und das Kind blieb stecken. Die Hebamme holte es in der Not mit der Hand raus und verletzte dabei das Köpfchen. Der Junge lebt, aber hat leider einen Schaden davon getragen. Ein Glück, dass bei euch alle gesund und munter sind.

  13. Na ja, ich muss mich über deine Einstellung wundern. Erst wird im Krankenhaus alles abgelehnt und dann wunderst du dich, dass es drunter und drüber geht. Zimmer mehrfach abgelehnt. Andere, besser organisierte Mütter, haben natürlich zur rechten Zeit ein Familienzimmer "gebucht". Und dass ein Kind mit diesem Geburtsgewicht im Krankenhaus verbleiben sollte, ist richtig. So etwas muss man immer einplanen wenn man zur Geburt ins Krankenhaus fährt und einfach mal eine ordentlich gepackte Kliniktasche mit ein paar Sachen für die Nacht dabei haben. Etwas blauäugig und schlecht organisiert. Aber natürlich haben immer die anderen Leute Schuld....

    1. Hallo Renate,
      man kann dort kein Familienzimmer buchen. Es ist ja kein Hotel.
      Das Zimmer, was ich ablehnte, war ein normalen, das mit anderen geteilt werden soll. Das wollte ich nicht, weil ich nicht mit Wehen / oder ohne "gefangen" im Krankenhaus sein wollte. Spazieren hilft mir unter der Geburt besser.
      Das mit dem geringen Geburtsgewicht kannte ich vorab nicht. Ist vielleicht auch nicht überall so.
      Und natürlich hatte ich eine Tasche dabei. Sie war im Auto. Ich frage mich, ob du den Text gelesen hast oder nur stänkern möchtest. 😉

  14. Ich muss Renate leider zustimmen... Und du hast es bereits selbst gesagt: Jammern auf hohem Niveau. Das trifft voll und ganz zu!

    Ich bin selbst derzeit mit dem dritten Kind schwanger und habe meine beiden Söhne jeweils mit Notkaiserschnitt entbunden.
    Ich hatte auch einige Mitpatientinnen im Krankenhaus, welchen alles zu lang, zu breit, zu kurz oder zu eng war. Das ist echt anstrengend...

    Auch der Bereicht vom Wochenbett fasziniert mich ungemein. Selbst nach den zwei nicht ganz so gut verlaufenen kaiserschnitten hätte ich mich wohl nicht getraut, zwei wochen auf dem sofa zu liegen...

    Wahrscheinlich sind wir einfach ein komplett anderer schlag von mensch. Ich halte nicht viel von familienbetten, in denen kein einziges Familienmitglied wirklich zu ruhe kommt... Bin wahrscheinlich eine einfach gestrickte Natur, die ihre Kinder auch nicht ständig rumschleppt oder auf dem bauch liegen hat. Sofern die babies zufrieden sind, lasse ich sie in ruhe in meiner Nähe in der Wiege oder dem bettchen schlafen. Werden sie größer, bekommen sie ihr eigenes Zimmer mit eigenem Bett, in dem sie bis jetzt (6 und 4 Jahre) hervorragend schlafen.
    Man kann sich das Leben auch selbst kompliziert und schwer machen... Das bleibt jedem selbst überlassen. Für den ganzen Firlefanz hab ich leider keine Zeit und vor allem keine lust 😉

    Und hey... Meine Jungs sind ganz normale kinder geworden, ohne defizite, Angststörungen oder sonstiges 🙂 ganz normale Kids, die lachen, die weinen, die sich streiten, quatsch machen, grenzen austesten...

    Nichts desto trotz wünsche ich euch ganz viel Spaß mit den drei Rackern

    So.... Nun steinigt mich 😉

    1. Stimmt, die Frauen sollen mal nicht so rumjammern, dass die per Gesetz vorgeschriebene Anwesenheit einer Hebamme bei der Geburt nicht eingehalten wird. Dieses Gesetz hat sicher gar keinen Sinn. Und dann noch beschweren, wenn keine Vorlagen da sind. Dann bluten halt die Klamotten mal eine Nacht durch, na und? Gibt Leute die stehen ganz anderes durch.

      Schlafsäcke für Säuglinge werden zwar dringend vom Deutschen Kinderärztebund empfohlen, um dem plötzlichen Kindstod vorzubeugen - aber hey - es ist nur eine Nacht.

      Überhaupt sollten die Frauen sich nach der Geburt nicht so viel ausruhen. Eigentlich könnten die sich alle mal ein Beispiel an Annuk nehmen und zuhause dann erstmal schön ne Runde staubsaugen, kochen und abwaschen. Nachsorge-Hebammen sind insofern auch eigentlich überflüssig, denn eine normale Frau kommt alleine klar. Und sollte sie eine Wochenbettdepression bekommen, soll sie sich einfach mal zusammenreißen und an was Schönes denken. Das soll bei Depressionen eh am besten helfen.

      *Ironie aus*

  15. Liebe Sarah - Du hast auf der Infusionflasche gelesen NaCL. Dieses ist eine vorgefertigte Grundlösung, die mit veschiedenen Medikamenten versetzt werden kann. Je nach Bedarf können aus Ampullen Schmerzmittel, Vitamine, andere Medikamenete i diese Trägrlösung zugespritzt werden. Keine angst mehr nachträglich, deine Infusionflasche hat bestimmt das Dir zugedachte Schmerzmittel enthalten

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